Unzählige Gebrauchtwagen wechseln jedes Jahr den Besitzer. Kein Wunder, denn schon in den ersten drei Jahren nach dem Kauf verliert ein Wagen – je nach Modell und Ausstattung – zwischen 34 und 36 Prozent an Wert. Kauft man also ein neues Auto um 33.000 Euro, ist es drei Jahre später nur mehr rund 22.000 Euro Wert. Aus diesem Grund entscheiden sich viele für einen Gebrauchtwagen: Sie sind die perfekte Wahl, wenn man in einigen Punkten flexibel ist, was das Fahrzeug betrifft. Immerhin kann man sich bei einem Gebrauchtwagen die Farbe unter Umständen nicht aussuchen und muss auch bei der Ausstattung Kompromisse machen. Dennoch ist ein übertragenes KFZ eine Möglichkeit, beim fahrbaren Untersatz viel Geld zu sparen. Auf der anderen Seite wiederum kann man mit dem Verkauf eines Gebrauchtwagens ein neues Fahrzeug zumindest zum Teil finanzieren. Um ein Auto zu verkaufen gibt es zwei Möglichkeiten: Den Autohandel und den privaten Verkauf
Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Verkauf
Jeder, der schon einmal ein älteres Auto besessen hat, kennt die Situation: Jedes Jahr bei der Inspektion des Fahrzeugs bangt man, ob das Fahrzeug noch die Frühplankette bekommen wird oder ob größere Reparaturen anstehen. In diesem Fall stellt sich die Frage: Lohnt es sich überhaupt noch, Geld in das KFZ zu investieren? Den richtigen Zeitpunkt für den Verkauf zu erwischen ist gar nicht so einfach. Doch auch hier bietet die Statistik eine spannende Orientierung:
- 10 Millionen Autos wechseln laut ADAC jedes Jahr ihre Besitzer. 3,5 Millionen davon sind Neuwägen, der Rest sind gebrauchte Fahrzeuge
- In den 1970er Jahren noch lag das Durchschnittsalter bei Autos nur bei 5,5 Jahren. Mittlerweile ist es auf mehr als 10 Jahre angestiegen. Das bedeutet, dass sich Menschen erst viel später von Fahrzeugen trennen. Einer der Gründe kann daran liegen, dass vielen das Geld für ein neues Auto fehlt
- Da es bei modernen Autos viel weniger Schwachstellen gibt als früher, ist das durchschnittliche Alter gestiegen. In den 1960er Jahren noch galt ein Auto mit 100.000 Kilometern auf dem Tacho als alt. Heute kann man mit einem Auto im Durchschnitt 150.000 bis 200.000 Kilometer fahren.
Wer in den ersten fünf Jahren nach dem Wagenkauf sein Auto veräußert, muss herbe Verluste hinnehmen: Bis zu 65 Prozent verliert der Wagen während dieses verhältnismäßig kurzen Zeitraums an Wert. In diesem Alter lohnen sich auch Reparaturen, die mehrere 100 Euro kosten. Sollte der Kostenvoranschlag für die Reparatur mehr als die Hälfte des errechneten Restwertes ausmachen, sollte über einen Verkauf nachdenken.
Was den Preis eines Fahrzeugs steigert
Wer schon einmal einen Gebrauchtwagen gekauft oder auf den Markt gebracht hat, kennt die Eurotax Liste. Dabei handelt es sich um eine Fahrzeugbewertung, die anhand verschiedener Kriterien einen möglichen Verkaufspreis ermittelt. Mit einbezogen werden Faktoren wie die Ausstattung, die Marke, das Modell, das Alter und die Laufleistung. Die in der Liste angegebenen Preise orientieren sich außerdem an Marktbeobachtungen: Laufend wird überprüft, welche auf dem Markt befindlichen Wägen sich besonders gut verkaufen. Diese Werte stammen aus einer Kooperation mit Eurotax und dem Fahrzeughandel.
Die Eurotax Liste kann als erste Orientierung dienen, jedoch spielt der tatsächliche Zustand des Autos eine entscheidende Rolle beim Gebrauchtwagenverkauf. Bei Unfallwägen oder Autos, die generell in einem schlechten Zustand sind, muss der Preis unter dem Durchschnitt angesetzt werden. Viele Verkäufer unterschätzen beim Verkauf die Bedeutung der Hauptuntersuchung: Sie ist weit wichtiger als ein kleiner Kratzer oder eine Delle im Lack. Bis zu 2.000 Euro sind potentielle Käufer bereit zu zahlen, wenn die Hauptuntersuchung frisch gemacht wurde. Schließlich möchte niemand riskieren, mit einem neu übernommenen Gebrauchtwagen gleich in die Werkstätte fahren zu müssen. Ein technisch einwandfreier Zustand erhöht den Wert maßgeblich.
Mit einem gepflegten Gebrauchtwagen lässt sich naturgemäß ein höherer Preis erzielen, als wenn der Wagen voll Müll ist und der Lack Kratzer aufweist. Kleine Schäden lassen sich zum Teil auch selbst ausbessern. Wichtig ist, dafür die passende Wagenfarbe zu verwenden. Es lohnt sich außerdem, das Auto gründlich zu reinigen und das sowohl außen als auch innen.
Den Gebrauchtwagen perfekt präsentieren
Besonders rasch und unkompliziert erfolgt der Gebrauchtwagenverkauf über einen Händler. Dabei muss man das Fahrzeug dem Händler nur vorstellen und sich über den Preis einigen. Dieser wird niedriger ausfallen, als wenn das Fahrzeug in Eigenregie verkauft wird. Denn immerhin möchte der Händler auch einen Profit herausschlagen. Wer das Auto privat verkaufen möchte, muss ein wenig Zeit und Geduld mitbringen. Denn immerhin melden sich auf die Anzeige auch viele Interessenten, die eigentlich keine feste Kaufabsicht haben oder den Preis enorm drücken möchten.
Auf der anderen Seite ist der Gebrauchtwagenverkauf heute so einfach wie nie zuvor. Dank Internet hat man die Möglichkeit, innerhalb weniger Minuten eine Anzeige zu erstellen und sie Millionen von Menschen sichtbar zu machen. Ob und wie schnell es zu einem Kaufabschluss kommt, hängt auch von der Gestaltung der Anzeige ab. Alle wichtigen Informationen wie die Laufleistung, das Baujahr, Sonderausstattung und andere Details sollten auf jeden Fall angegeben sein. Nach dem Motto „ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte“ macht es auch Sinn, das Auto aus mehreren Perspektiven zu fotografieren. Im Idealfall stellt man sowohl Außen- als auch Innenansichten dazu.